zwei gedichte ineinandergeworfen
vereinsamt von nietzsche
herbsttag von rilke
gefühle von unbehaust sein
wieder mehr gedichte lesen

was ist denn nun zuhause ?
wo ich im rückblick sagen kann da war ich glücklich ?
glücklich - naja
da gehör ich hin - hm
eins ist mir doch noch eingefallen
in der adventszeit
mit der mutter am sofa
ein großes tablett mit engelchenkerzenständern mit diesen winzig kleinen kerzen
spekulatius
damals gabs noch keine tausend sorten
die mutter erzählt von früher...
daher dieses rundumsjahr auf weihnachten freuen
das sind ganz warme erinnerungen
nicht minder tränentreibend ob ihres krankseins
was ein nasses jahr

ach so
sieht so aus als sei ich nun völlig unbehaust
die fragestellung bezog sich darauf
woher unsere vorstellung von zuhause kommt
jetzt ist es hier die wohnung
ganz stark auch die stadt
das hatte ich früher nicht
jetzt bin ich froh hier anzukommen
den herkules zu sehen

gestern noch geplant nicht zur arbeit zu gehen
heute morgen tapfer aufgestanden
zur supervision mitgefahren
erst bei der frage
"was ist für sie zuhause?"
beim blick in dieses gähnend schwarze loch
wars vorbei mit der fassung
aber entgegen gewöhnlichen dauertränenströmen
nur kurze ausbrüche
besserung in sicht ?

sonntag
sonnig
kahl
kalt

ich vermisse
den mann
mit dem ich hand in hand gewandert bin
schon so lange

einer einstmals schönen zeit

der erste tag
eines neuen lebens
zurück in der realität
keine traumprinzen mehr
dafür frauen
die hier mehr mitgefühl zeigen
als alle traumprinzen zusammen

warum bin ich traurig?

freitag abend wurde die mutter ins krankenhaus gebracht
der vater im hotel
der aufzug wird umgebaut
er kann nicht in den siebten stock laufen
gerade die wochen voll termine geplant
viel zu wenig zeit für die eltern

wieder mal
geraden rücken machen
funktionieren
ohne netz und doppelten boden