Sonntag, 10. Januar 2010

wintertrauer

der friedhof am ortsrand auf einem hügel
eiskalter wind fegt den schnee über die gräber
eine kleine alte kapelle
die orgel verstimmt
ein junger sehr beseelter pfarrer
wir singen alle strophen
schön die sitte ein großes foto aufzustellen
so konnt ich dem schwager zublinzeln
der diese totenfeier sicherlich zutiefst verabscheut hätte
aber er hatte eine wunderschönen sarg
und schöne kränze

später die familie angewiesen
derartiges nach meinem ableben tunlichst zu unterlassen
ich bitte darum meine asche möglichst ohne viel aufhebens unter einem baum einzugraben
nur
einfluss hätt ich darauf keinen mehr

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Wildgans (Gast) - 12. Jan, 17:37

Foto

ja, das mit dem Foto hinstellen finde ich auch eine gute, noch recht neue Sitte....
geschildert, als würde ich einen schönen, alten film anschauen...
und: hat er zurückgeblinzelt? offensichtlich mochtest du ihn:-)
schade.

madeye - 13. Jan, 22:10

:)))

er hat mich mit malt whisky bekannt gemacht
er war ein sturer rumbollernder holzkopf und ich war immer froh seinen bruder geehelicht zu haben
aber er hatte auch eine herzlichkeit war großzügig und lebensfroh
er hat sein leben gelebt
und das ist schön sagen zu können
Karin (Gast) - 14. Jan, 18:14

Ich will in die See

...und habe das auch bereits schriftlich fixiert. Vor allem habe ich mir verbeten, dass irgendjemand eine typische Trauerfeier veranstaltet. 30 Tage nach meiner letzten Fahrt, soll es eine Party geben, mit Livemusik, mit gutem Essen und Spass. Wie eine Geburtstagsparty für mich, nur das jemand anders die Kerzen ausblasen muss.
Lg Karin

madeye - 14. Jan, 18:57

das

klingt auch sehr gut :)))
rena (Gast) - 15. Jan, 09:42

rückblende

wintertrauer. ein schönes wort hast du da gewählt. auch dein kleiner gedanklicher nachruf berührend. zwei dinge, die ich mir wünschen würde: stillen abschied nur von jenen, denen ich wirklich etwas bedeutet habe. danach irgendwo in der natur versickern im erdreich. staub zu staub eben.

nach dem tod einer freundin im letzten jahr und dem eines nahestehenden verwandten im jahr davor festgestellt: man verabschiedet einen toten und beginnt über das leben nachzudenken. septembertrauer war die meine. und weil es grad herbst wurde, war es plötzlich einfach, mir die eigene endlichkeit bewusster zu machen ...

wir leben noch und geben einander zeichen,
ich dir mit einem sehr lieben gruß, rena

madeye - 16. Jan, 08:25

einander zeichen geben

das ist wichtig
liebe grüße zurück
birgit

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