egal wie düster es von drinnen aussieht
im wald wirkt alles viel heller
gestern klarte es tatsächlich auf
fast war die sonne zu sehen und sogar ein stück blauer himmel
es hätte für eine schürze gereicht
was allerdings abends um sechs nicht mehr viel nützt
genützt hat es für heute
aber heute habe ich so lang gearbeitet
paradox dass die arbeit so gut von der hand geht bei sonne
bei regen hocke ich missmutig vorm monitor

habe mit hingabe akten bearbeitet
kaum was geschafft
nein das stimmt nicht
nur der berg der liegt ist so riesig dass man ihm nicht ansieht
wenn etwas daran fehlt
im juni habe ich urlaub
bis dahin muss ich einen tunnel in den berg gegraben haben…

wegen dringender familienangelegenheiten das wochenendwandern auf sonntag verschoben
angesichts der schlammwege am hausberg nach hann. münden ausgewichen
die eselsbachklamm aufgestiegen
der alte x weg führt direkt durch die klamm
der neue langweilig ein ganzes stück entfernt
breit wanderautobahn eben
aber wir haben den alten weg genommen
ein schmaler pfad glitschig zum teil selbst bach
wassermassen
weiss schäumende sturzbäche
kleine wasserfälle
über große und kleine steine
von rechts und links kleine zuflüsse
ein rauschen und tosen dass keine unterhaltung möglich war
ausblicke die mich an norwegen erinnern
zwischendurch sogar sonne
aber kalt wars
rast in einer hütte oberhalb
sogar noch andere wanderer unterwegs
ein älteres ehepaar das eine route für den wanderverein vorab ging
mit rucksack kommt man schnell ins gespräch
seelenverwandschaft kurz spürbar
im bogen zurück auf dem märchenlandweg
alle diese wege verlaufen zwar durch eine wunderschöne landschaft aber sie sind breit geschottert sozusagen rollstuhltauglich
da bleibt kein platz für überraschungen perspektivenwechsel abenteuer
die alten x wege führen oft über kleine steige querwaldein
da liegt mal ein baum quer
haben sich kleine bachbetten gebildet
das ist mir das liebste
ein schöner tag

da beschäftige ich mich seit jahreswechsel mit astrologie sternen und planeten
inhaliere bücher zu patriarchat und frauenwissen
fühle mich so sehr in meiner mitte wie schon lange nicht mehr
und meine fingernägel sehen aus wie…naja
falle in die nächste krise
nun wachsen sie
alle welt jubelt wenn die sonne rauskommt über frühling etc
ich sitze bei lauschigem dauerregen
freue mich dass ich kein schlechtes gewissen haben muss bei excessiven internetsurfen
fühle mich dann doch rausgelockt
könnte weinen vor glück
wenn ich die nassschwarzen bäume in den regenwolkennebeln sehe
dankbar dass mir im knietiefen schlamm keine menschen begegnen

ich liebe sie...

donnerstag einen osterferienfreitag genommen
von borken nach treysa den landsburgpfad gewandert
qual der entscheidung
welche stiefel zieh ich an
bis zuletzt waren schneemassen vom himmel gefallen
dann doch für die geliebten wanderstiefel entschieden
den meisten respekt hatte ich vor dem anstieg auf die altenburg
hier war noch schnee zu erwarten
über die ringwälle geht es steil bergauf
und es lag noch schnee
dick und matschig
beim hochkämpfen immer wieder der gedanke
wie habe ich das geschafft als ich noch geraucht habe
es war steil es war schwer ich musste auch ein paar mal stehen bleiben
aber es war nicht annähernd so schwer wie befürchtet
*stolzaufmichbin*
oben am turm erste erschöpfte rast
durch den wald bergab
ein weites stück weg durch die felder
aufstieg auf die landsburg
wundervoller waldweg über den höhenkamm bis zum abstieg zum denkmal
allendorf entlang der bahnlinie
durch den wald nach treysa
erschöpft und müde ins auto gefallen
auf der autobahn dann der versuch
sich zu dritt zwei fahrspuren zu teilen
adrenalinschub
gute bremsen…

heute die runde um wellen
anstieg zum bonifatiuspfad
der über den bewaldeten höhenrücken führt
bis zum rumbachsköpfchen
zurück entlang der eder durchs tal
naturschutzgebiet mit geteerten wegen und namenstafeln an den bäumen
rast am fluß in sonne und wind
fast wie am meer
feiner frühjahrstag
zum abschluß sogar sonne